04./05.11.17 – Deutscher Jugendpokal U14 – Bundesfinale in Senftenberg

04./05.11.17 – Deutscher Jugendpokal U14 (Deutsche Mannschaftsmeisterschaft) Bundesfinale in Senftenberg

Super – die Jungenmannschaft gewinnt Bronze!

Senftenberg. Die männliche Jugendmannschaft des 1. SJC in der Altersklasse U 14 (Jg. 2004-2006) nahm am vergangenen Wochenende als Landessieger M-V am Bundesfinale des Deutschen Jugendpokals, der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft, teil. Mit Blick auf das große Teilnehmerfeld von 30 Mannschaften, darunter viele namenhafte Teams aus den Judohochburgen Brandenburg, Berlin, Sachsen, Bayern, Hamburg und Hessen war den verantwortlichen Trainern bereits früh klar, dass eine vordere Platzierung nur dann möglich würde, wenn alle Schweriner Jungs ihre Leistungsgrenzen ausschöpften und das Sportlerglück dem hohen Norden etwas zugeneigt ist.

Die Auslosung ergab auf dem ersten Blick eine nicht ungünstige Ausgangslage. Aber es zeigte sich schnell, dass auch die weniger bekannten Teams durchweg gute Kämpfer in ihren Reihen hatten. So wurde schon der erste Kampf des 1. SJC gegen den TSV Kronshagen (S-H) eine enge Kiste. Mit einem 3:2 setzen sich die Schweriner denkbar knapp durch. In der 2. Runde standen sie anschließend dem Team vom JV Ippon Rodewisch (SN) gegenüber. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung fegten sie die Sachsen mit einem 5:0 Sieg von der Matte und gaben dabei nicht eine einzige Wertung ab. Dieser Sieg steigerte das Selbstvertrauen des Teams für die kommenden Aufgaben. Im Viertelfinale wartete nun der JT Ansbach (BY) auf die Kämpfer vom 1. SJC. Um es vorweg zu nehmen: Spannung und Nervenkitzel pur …! Dass es in einem Viertelfinale bei Deutschen Judomeisterschaften keine leichten Gegner mehr gibt, war allen Schwerinern von vorneherein bewusst. Aber dass die Bayern nach zwei von fünf Einzelkämpfen bereits 2:0 in Führung lagen, war nicht zu erwarten. Von den verbleibenden drei Begegnungen mussten nun also alle Schweriner Kämpfer gewinnen. Sie hielten mit viel Einsatz und Willen dem Druck aber stand und besiegten die starken Bayern am Ende mit 3:2. Große Enttäuschung auf der bayerischen Seite, Jubel über den Einzug in das Halbfinale bei den Schwerinern. Nun galt es, die Spannung hochzuhalten und sich dem Turnierfavoriten vom Kim Chi Wiesbaden (HE) zu stellen. Die Hessen hatten zuvor schon den starken UJKC Potsdam mit einem deutlichen Sieg in die Trostrunde geschickt. Die Schweriner waren hier natürlich klare Außenseiter und mussten auch schnell das hohe Leistungsniveau des Gegners anerkennen. Sie unterlagen mit 0:5 und waren in allen fünf Begegnungen gegen den späteren Sieger chancenlos. Dem Jubel aus dem gewonnen Kampf gegen Ansbach folgte nun bloße Enttäuschung. Die Trainer und mitgereisten Angehörige mussten anschließend viel Aufbauarbeit leisten, um die gesenkten Köpfe wieder aufzurichten. Noch waren die Schweriner im Turnier und eine gute Platzierung möglich. Lange mussten sie auf ihren Gegner für den Kampf um Turnierplatz 3 warten. Im Rennen dabei waren u.a. die Teams vom JC Leipzig (SN), TH Eilbeck (HH), TSV Großhadern (BY) und vom PSV Berlin. Etwas überraschend setzte sich das Team vom SSF Bonn (NW) durch und bat die Kämpfer vom 1.SJC anschließend zum Tanz um Platz 3. Die Schweriner Trainer und Betreuer berieten lange über die Aufstellung des Schweriner Teams. Es sollte dann aber so kommen, wie sie den Kampfverlauf erwarteten. Als Erster musste Ivo auf die Matte. Er ließ nichts anbrennen und besiegte seinen Bonner Gegner vorzeitig mit Ippon. Pascal-Sandro, ebenfalls voll motiviert, musste sich in seinem Kampf geschlagen geben. Nun lag es an Jannik, die so wichtige Führung für die Schweriner wieder herzustellen. Mit Kämpferherz und Siegeswillen gelang ihm das auch. Anschließend musste auch Mirko, der an diesem Tag schon wichtige Punkte für den 1. SJC erkämpfte, die Überlegenheit seines Kontrahenten anerkennen, Ausgleich für die Bonner zum 2:2. Zum entscheidenden Kampf über Sieg oder Niederlage trat dann Yves an. Es folgte ein spannender, stets ausgewogener Kampf, der nach Ablauf der Kampfzeit noch unentschieden war. Beide Kämpfer, sichtlich erschöpft, wollten aber unbedingt den Sieg. So ging es in die Verlängerung des Kampfes, der unter lautstarken Anfeuerungsrufen aus beiden Lagern begleitet wurde. Guten Wurfansätzen von Yves folgten gute Bodenaktionen des Gegners, die Yves jedoch klären konnte. Es blieb also auch in der Verlängerung bei einem unentschiedenen Kampf. Nun mussten die Kampfrichter über Bronze entscheiden. Sie berieten kurz und entschieden sich dann, begleitet von lautstarkem Jubel aller Schweriner, einstimmig für Yves, der damit den so wichtigen Punkt für das Schweriner Team sichern konnte; 3:2 für Schwerin und damit 3. Platz – was für ein Erfolg!

Trainer, Betreuer, Eltern, Großeltern – alle waren vom Auftritt des gesamten Teams begeistert und unbeschreiblich Stolz auf die ihre Jungs. Für sie wird dieser Tag sicherlich lange in Erinnerung bleiben. Wenn das Team zusammenhält, die Trainingsangebote motiviert annimmt und sich weiter leistungsorientiert entwickelt, wird ein solcher Erfolg in zwei, drei Jahren vielleicht auch in der Altersklasse U 16 wiederholt werden können.

Geschrieben von Trainer Jan Petrak.

Das Team:

bis 37 kg     –   Ivo Dümpelfeld, Fiete Engelhardt, Tigran Balayan

bis 42 kg     –   Julius Lütke, Pascal-Sandro Kutzner

bis 48 kg     –   Jannik Wolter

bis 55 kg     –   Leon Lipper, Mirko Naujokat

über 55 kg  –    Yves Tepelmann, Patrick Noack

Und auch für die Schweriner Mädchen, die in der Kampfgemeinschaft mit dem BC Vorpommern antraten, sollte es ein langer Kampftag werden. Doch bevor die Mädchenmannschaft an den Start ging, mussten am Freitag alle Gewichte stimmen. In der untersten Gewichtsklasse -38kg reiste das Team mit zwei weiblichen Judoka an. Eine kämpfte um das Mindestgewicht (32,1 kg) die andere mit dem Höchstgewicht (38,1kg). Beide waren gesundheitlich eingeschränkt, Meryam bekam sogar erst am Donnerstag die Freigabe zum Wettkampf vom Hausarzt. Es dauerte lange aber dann stand es fest, alle Mädels hatten die Gewichtstoleranz eingehalten.

Am Samstag ging es gleich nach der Eröffnung auf die Tatami. Das Team musste im Auftaktkampf gegen die KG Bramfelder SV / JG Sachsenwald antreten und konnte den ersten Sieg erringen.

Im zweiten Mannschaftskampf folgte eine empfindliche Niederlage gegen die KG Kim Chi Wiesbaden / TUS Griesheim, die Deutscher Vizemannschaftsmeister wurden. Einzig die an diesem Tag unbesiegbare Tokessa Klietz konnte den Ehrenpunkt retten.

Unbeirrt ging es in der Hoffnungsrunde mit Siegen gegen die KG JC Leipzig / Judo Holzhausen (Landesmeister Sachsen), die KG JSC Stotternheim / JFV Mattenteufel Erfurt und die KG ShidoSha Dojo Berlin / TSV Rudow weiter. Im Kampf um den Einzug ins kleine Finale wartete mit dem Berliner Landesmeister KG Kaizen Berlin / DJK Süd Berlin ein weiterer Kracher auf die U14 – Mädels. Auch hier gelang es durch Siege von Hannah Bröder und Tokessa Klietz die Entscheidung auf den letzten Kampf zu vertagen. Zum Schrecken der gesamten Mannschaft sowie der Trainer fiel unsere schwerste Kämpferin durch eine Innensicheltechnik der Berlinerin auf den Rücken. Dass die KG Kaizen Berlin / DJK Süd Berlin letztlich die Bronzemedaille erkämpfte tröstete das Team nicht wirklich. Dennoch herzliche Glückwünsche an die 10 Mädels für einen sehr guten 7. Platz bei gestarteten 29 Mädchenmannschaften.

Für die KG BC Vorpommern / 1. SJC starteten:

bis 38 kg              –              Lenya Lipper, Meryam Abdulla

bis 44 kg              –              Hannah Bröder, Nicole Janisch (BC Vorpommern)

bis 50 kg              –              Jara Prestin, Fatima Gutierrez (BC Vorpommern)

bis 57 kg              –              Tokessa Klietz, Anne Mikolasch (beide BC Vorpommern)

über 57 kg          –              Fatima Brahimi, Lara Sophie Präkelt

Hier die Bilder:

das Bronze-Team des 1.SJC

Siegerehrung

Eröffnung und Einweisung durch den Trainer

Das Mädchenteam BC Vorpommern/1.SJC belegt einen guten 7.Platz

gemütliches Abendessen