24.02.12- Fast 50 Jahre Judo-Sport auf dem Buckel

24.02.12- Fast 50 Jahre Judo-Sport auf dem Buckel

Schweriner JUDO-Urgestein Eckhard Zerck wird 60 Jahre alt

Der Vorsitzende des 1. Schweriner Judoclubs und Träger des 3.Dan wurde 60 Jahre alt. Er hatte in die Vereinshalle zum Sektempfang eingeladen zu der auch Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, das Vorstandsmitglied der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin Torsten Mönnich, der Geschäftsführer des Stadtsportbundes Dirk Pollakowski, der Präsident des Judo-Verband Mecklenburg-Vorpommerns Harry Oberschmidt, der Direktor des Sportgymnasiums Schwerin Herr Tischendorf und Mitglieder des Vereinsvorstandes und des Vereins kamen um ihm zu gratulieren, mit ihm anzustoßen und sich über den weiteren Werdegang und Ziele des Vereins auszutauschen.

Sektempfang natürlich mit Sekt - prost! Auch die Oberbürgermeisterin gratulierte. Der Stadtsportbund grtulierte auch. Auch Herr Tischendorf vom Sportgymnasium gratulierte. Natürlich war auch der Vorstand des 1.SJC da. Noch ein Vorstandsmitglied.

Viele Glückwünsche aus dem Bereich Stadt, Sport und Verein nahm Ecki zum 60. Geburtstag entgegen.

Begonnen hat er im September 1962 mit dem Judosport bei Dynamo Schwerin. Judo hat ihn von Anfang an fasziniert, trotz der anfangs eher rustikalen Bedingungen. So gab es für die Anfänger nur Judojacken, die von mehren Kindern getragen wurden.Diese hatten meistens einen strengen Eigengeruch und statt eines weißen Gürtels musste ein Strick herhalten. Das tat der Leidenschaft allerdings keinen Abbruch. Viel schlimmer war das leidige aufbauen, der damals schweren Matten (Riesenteile, gefüllt mit Rosshaaren oder ähnlichem Zeugs) vor Trainingsbeginn und natürlich am Trainingsende.

Mit der bestanden Prüfung zum 5.Kyu (gelber Gürtel) am 20.04.1963 begann eine eher durchwachsende kämpferische Laufbahn, die immer wieder durch Verletzungen unterbrochen wurde. Den 4.Kyu (orange-30.04.1964) und 3.Kyu (grün-16.12.1965) legte er noch bei Dynamo ab bevor der Wechsel zur BSG Post Schwerin zu Trainer Heinz Stiller erfolgte. Jetzt wurden die Wettkampfleistungen stabiler, bis ihn eine Verletzung im Juni 1968 leider wieder zurückwarf. Den 2.Kyu (blau-11.09.1968) und 1.Kyu (braun-15.10.1969) legte er noch ab bis ihn die gleiche Verletzung zwang im Oktober 1970 seine aktive Laufbahn als Kämpfer zu beenden. Seit 26.06.1971 ist er Dan-Träger (schwarzer Gurt). Den 2. Dan (05.07.1975) und 3. Dan (09.12.1978) legte er durch weitere Prüfungen in den Folgejahren ab.

Seit 1968 war er schon als Übungsleiter im Nachwuchsbereich tätig. Hier lebte er sich richtig aus, konnte viele Talente für eine erfolgreiche Laufbahn entwickeln und der Trainingsgruppe von Heinz Stiller gut ausgebildet übergeben. Der damalige Cheftrainer Heinz Stiller erkannte sein Potential und Engagement und sorgte dafür, dass Ecki sich als Übungsleiter und Trainer weiterentwickeln konnte. So absolvierte er die Übungsleiterstufen (1 bis 4) und erreichte so den Abschluss als Judo-Trainer des DTSB (DDR-Sportbund) der dem Fachschulstatus entsprach. Gleichzeitig wurde Ecki als Kampfrichter tätig. Hier konnte er 1974 die Qualifikationsstufe „DDR – Kampfrichter“ erreichen. So wurde er bei mehreren DDR – Spartakiaden und DDR-Meisterschaften eingesetzt. Der Höhepunkt auf diesem Gebiet war sein Einsatz bei den Junioren – Europameisterschaften in Berlin.

Mit Entstehen der DDR-Trainingszentren, wozu auch der erfolgreiche und hoch geachtete Verein BSG Post Schwerin gehörte, wurde Ecki ehrenamtlicher TZ-Trainer (1971). Zu dieser Zeit fing eine kontinuierliche, wissenschaftlich begleitete Arbeit mit den Sportlern an, was zur Folge hatte, dass er an sehr vielen Lehrgängen des DJV der DDR teilnehmen durfte und durch die Nähe zum Hochleistungsport sich ein riesiger Erfahrungsschatz entwickeln konnte. Diese hochinteressante Aufgabe erfüllte er bis zum Sommer 1974. Die Liebe zog ihn allerdings nach Rostock. Dort trainierte er dann bei der HSG Uni Rostock im weiblichen Bereich Jugendliche und Frauen bis zum Februar1977. In dieser Zeit konnten von ihm trainierte Sportlerinnen mehrere DDR-Meistertitel und Medaillen erkämpfen. Im Februar 1977 ging es dann wieder nach Schwerin. Beim DTSB –Kreisvorstand wurde er als hauptamtlicher TZ-Trainer Judo angestellt. Träger des Trainingszentrums war der Vorgänger des 1. Schweriner Judoclubs die BSG Post Schwerin. Hier war er bis Januar 1979 tätig. Im Februar 1979 tauschten Heinz Stiller und er die Tätigkeiten und so wurde Ecki Bezirkstrainer, was zur Folge hatte, dass sich die Effektivität der Arbeit noch verbessern konnte. Trotz eines persönlichen schweren Schicksalsschlages war er bis zum September 1983 leidenschaftlich damit beschäftigt aus dem damaligen Bezirk Schwerin möglichst viele talentierte Judoka in die Leistungszentren nach Berlin, Leipzig und Frankfurt/ Oder zu delegieren. In all den Jahren, war er durch seine Arbeit an der Entwicklung solcher Sportler wie Torsten Brechot (Oehmigen), Pierre Kasten, Roland Borawski, die Welt- und Europameisterschaftstitel und sogar Olympiamedaillen erkämpften, Heinz-Peter Uchnewitz, Peter Freier, Frank Maschler, Dietmar Feist, Thomas, Frank und Matthias Stüwe, Olaf Kasten (um nur einige zu nennen) gewannen DDR-Meistertitel und Medaillen sowie erkämpften sie sich die begehrten DDR Spartakiademedaillen, mit beteiligt. Noch heute hält er gute Kontakte zu seinen ehemaligen Kämpfern. Mehrmals im Jahr lädt er sie zum „Oldietreffen“ in die Vereinshalle des 1.SJC zu einem Fußballturnier ein.

In den 70er Jahren bis 1983 bildete er im Rahmen seiner Tätigkeiten im Bezirksfachausschuss Schwerin eine gehörige Zahl Übungsleiter und Kampfrichter aus. 1990 war er Gründungsmitglied des Judoverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Leider ereilte ihn in dieser Zeit ein weiterer Schicksalsschlag. Infolge dessen musste sich Ecki nun als allein erziehender Vater um seine drei Kinder kümmern. Als diese aus dem gröbsten raus waren konnte er sich endlich seiner Leidenschaft „Judo“ widmen. Von 1998 – 2001 war er dann wieder als Trainer beim Post Schwerin-Nachfolgeverein Schweriner Sport Club tätig. Im Jahr 2001 war er Gründungsmitglied des 1. Schweriner Judoclubs dessen Vorsitzender und Cheftrainer er seit Jahren ist.

Seit dem geht es in dem über 160 Mitglieder zählenden 1. Schweriner Judoclub stetig voran. Jüngste Erfolge seiner Schützlinge ist die Teilnahme der U17-Sportler Jan-Peter Latendorf und Lucas Schwarzer bei den Deutschen Meisterschaften am 26. Februar. Sie haben dort berechtigte Medaillenchancen. Im Kindernachwuchsbereich ist sein Verein in Mecklenburg-Vorpommern derzeit im Spitzenbereich angesiedelt. Viele Talente stehen bereit, um durch die Mitwirkung seiner Tätigkeit über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich zu werden. Sein Motto ist immer „Nicht jeder wird Meister werden aber um eine gute Judoausbildung kommt keiner im Verein herum!“. Seine ehrenamtliche Arbeit ist anerkannt. Das hat auch der MV-Ministerpräsident so gesehen und ihn vor kurzem zum Neujahrsempfang eingeladen. Was er sich wünscht, ist noch mehr Unterstützung für den Judosport in MV. Nur mit ehrenamtlicher Tätigkeit, sind die Möglichkeiten der Vereine natürlich beschränkt, um aus einer gesunden Breite eine starke Spitze zu entwickeln. Dafür wird er, mit einem starken Vereinsteam an seiner Seite, weiter arbeiten, um mit Ideen und Geschick, vor allem mit viel Herz den Judosport in Schwerin weiter voran zu bringen.