26.04.2014 – Offene Deutsche Einzelmeisterschaften Männer und Frauen Ü30 in Neuhof/Hessen

26.04.14 Offene Deutsche Einzelmeisterschaften Männer und Frauen Ü30 in Neuhof/Hessen

Goldener Glanz über dem Ü30-Team des 1. SJC!

 

Neuhof. Geschafft! Schwerin hat wieder einen Deutschen Meister und eine Deutsche Vizemeisterin – beide im Schwergewicht und beide vom 1. Schweriner Judoclub! Über 10 Jahre ist es her, dass ein Deutscher Meister wieder vom 1. Schweriner Judoclub kommt.

Am Wochenende war es soweit, die Deutschen Meisterschaften der Ü30 standen an. Nun sollte sich zeigen was das umfangreiche Training im Vorfeld brachte. Gab es von 2012 zu 2013 noch keine Steigerung hinsichtlich Teilnehmer und Ergebnisse sollte es 2014 anders werden. Es wurde viel trainiert, auf der Matte, zusätzlich mit einem anderen Verein, Waldläufe, Tempotraining, Krafttraining und vieles mehr.

In diesem Jahr stand ein schlagkräftiges Team bereit. Von 24 gemeldeten Teilnehmern aus MV war der 1.Schweriner Judoclub mit 5 Kämpfern der stärkste Verein und er sollte auch der erfolgreichste werden, was die Anzahl der Medaillen anging.

Für den 1.SJC starteten Ilka Baumgart, Ines Haase, Hartmut Schröder, Sven Zöller und Tobias Pieroncyzk. Begleitet wurden sie vom Trainer Nils Wernecke und dem Betreuer Mirco Bartke.

Die Fahrt begann am Freitag mit dem Vereinsbus, die Stimmung war super. Der erste Test war für 2 Teilnehmer die Waage Verlegen und diesen ersten Kampf gewannen sie locker.

Danach galt es, das passende Essen zu diesem Event zu finden, um dann ins Hotel zu ziehen. Bei einem letzten Getränk wurden die Wettkampflisten der Vorjahre ausgewertet. Am nächsten Morgen ging es zum Frühstück. Die Stimmung war spitze, die Laune bestens, konzentriert ohne Ende und aufgeregt natürlich auch. Alle fühlten sich als Team. Jeder achtete auf den anderen und so sollte es am Tag auch bleiben. Der gemeinsame Teamgedanke war da.

Dann ging es los. Die Eröffnungsfeier mit der Nationalhymne steigerte noch ein wenig die Spannung und zeigte nun allen noch einmal in welchem Rahmen sie sich bewegten und was vor ihnen lag. Die Kämpfe am Vormittag waren angesetzt für die Frauen und unseren Jüngsten: Tobias.

Beginnen sollte unsere Ilka Baumgart. Ihr Ziel war mindestens 1 Minute richtig gegen zuhalten gegen die Erfahrenen. Die erste Gegnerin war gleich die Einstimmung auf das was kommen sollte. Es war die Weltmeisterin 2012 und die Europameisterin 2013. Durch die gute Vorbereitung und die Kampfstudien konnte Ilka jeden Angriff im Stand erfolgreich verhindern und abwehren. Nur eine Festhalte nach 1,20 Minute brachte das Ende des Kampfes. Im nächsten Kampf stand sie einer erfahren Kämpferin aus dem „House of Judo“ gegenüber. Keine Unbekannte, denn Ilka hatte Gabi schon mal bezwungen. Diesen Kampf konnte sie über die ganze Zeit genießen. Sie hielt schön aktiv dagegen und nur eine kleine Verwarnung brachte nach 3 Minuten die Entscheidung. Der letzte Kampf für Sie war gegen Anita Sprenger, die Vize-Europameisterin von 2013. Eine sehr flexibel kämpfende Stand- und Bodenkämpferin. Dieser Kampf wurde rein taktisch geführt über das sogenannte „rausschieben“ um dann den angesetzten Wurf zu übernehmen. Hier hatte Ilka richtiges Pech im Fallen berührten sich ihre Hand und das Bein der Gegnerin unabsichtlich. Die Kampfrichter waren unentschlossen, aber laut der Videoaufzeichnung musste dies bestraft werden. Im Anschluss an die Kämpfe bekam unsere Ilka große Komplimente der Gegnerinnen. Ilka hat mit ihren gelb-orangenen Gurt sehr gute Kämpfe abgeliefert und mehr geleistet als sie sich erträumt hat.

Dann ging es weiter mit Tobias Pieroncyzk. Erst seit kurzer Zeit ist er wieder aktiv beim Judosport dabei. Bei ihm in der M1 ging es richtig zur Sache. Den ersten Kampf hatte er gleich gegen den späteren Vizemeister und verlor unglücklich. Eine Unaufmerksamkeit wurde sofort vom Gegner genutzt. Der war auch nicht unbekannt, denn er war in Bochum bereits auf dem dritten  Platz bei der DEM. Im nächsten Kampf zeigte Tobi was er konnte, übernahm einen Angriff des Gegners und gewann den Kampf vorzeitig mit Ippon. Damit konnte er im Kampf um Platz drei mitkämpfen. Sein Gegner war der Vierfache Deutsche Katameister. Leider verlor Tobias diesen Kampf. Aber sein 5. Platz in einem 11 Kämpfer starken Feld ist beachtlich.

Als nächste war unsere Ines Haase dran. Sie hatte eine starke Gegnerin, die sehr viel schwerer war. Sie ging beherzt in den Kampf und zeigte was sie konnte. Bereits nach 1 Minute war die Kondition der Gegnerin verbraucht. Sie machte keinen Schritt mehr. Leider fielen beide unglücklich und Ines verletzte sich und so wurde dieser großartige Kampf abgebrochen. Obwohl Ines mit einem Waza-Ari hinten lag war der Sieg in greifbarer Nähe. Wir hoffen, dass Ines schnell wieder auf die Beine kommt und gesund wird.

Der Vormittag war geschafft, bis jetzt ein tolles Ergebnis: 1x Silber, 1x Bronze und einmal Platz 5.

Es war schön zusehen, dass sich alle als Team verstanden, jeder nahm sofort eine Rolle an, egal ob auf der Matte, am Rand, mit den Fotos usw… Unser Fanclub stärkte alle noch einmal zusätzlich. Der nahm Samstagmorgen um 5 Uhr die weiter Reise auf sich.

Am Nachmittag war dann die Zeit für unseren Harzi und unseren Sveni.

Hartmut Schröder war zuerst dran. Er träumte bereits vom Finale. Die Auslosung brachte ihm Glück und er wurde Poolsieger. Sein erster Kampf begann konzentriert. Beide hatten ihren starken Griff, die Köpfe dicht zusammen. Er zeigte gute Angriffstechniken bei denen aber der Abschluss noch fehlte. Die Spannung war zum greifen. Dann besann er sich auf seine Grundlagen und setze eine starke „Finte“. Sein Gegner musste reagieren und Harzi übernahm ihn mit Uki-Otoshi und gewann klar mit Ippon. Damit stand er im Finale. Silber war sicher. Harzi kam hochkonzentriert von der Matte. Der Trainer Nils nutzte gleich diesen Moment zur taktischen Besprechung und Weiterentwicklung. Im nächsten Kampf sollte er seinen Uchi-Mata mit einem anschließenden Ko-Uchi-Gari in der Rückwärtsbewegung kombinieren. Dann kam der Finalkampf. Sein Gegner kannte ihn schon aus dem Vorjahr. Da bezwang er unseren Harzi. Diesmal sollte es anderes kommen. Er hatte sich Harzis Kampf genau angesehen, denn nun brachte er bei Harzi seine erfolgreiche Finte an. Aber Harzi stand sicher wie eine Eiche. Dann nach 25 Sekunden – Harzis Angriff. Uchi-Mata, sein Gegner in der Rückwärtsbewegung. Harzi setzt nach und beide Fallen. Harzi kontrolliert weiter und zieht die Festhalte zu. Er ist nur ein paar Sekunden von der Goldmedaille entfernt. Sein Fanclub und alle am Rand feuerten ihn an. Den Sieg gibt er nicht mehr her. Nach 47 Sekunden ist der Finalkampf beendet und Harzi ist Deutscher Meister.

Nun hatten wir mit Sven Zöller noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Er der erst seit 6 Jahren Judo macht hatte starke kampferfahrene Gegner. Seinen ersten Gegner kannte er schon. Diesmal machten sich sein Training und seine Entwicklung bemerkbar. Er konnte sehr gut gegenhalten bis ein Ippon ihn stoppte. Danach kam kein geringerer als Rene Täuscher mehrfacher Deutscher Meister, 3. bei der WM 2009 und 7. bei der WM 2011. Sveni hatte keine Angst, ging kraftvoll in den Kampf und bekam seinen Griff. Damit konnte auch der erfahrene und erfolgreiche Rene nichts machen und der Kampf wurde taktisch geführt und am Ende auch über die Bestrafungen entschieden. Sveni war aktiver und gewann diesen Kampf. Nun konnte er von Silber träumen. Im letzten Kampf versuchte er zu viel und das nutzte sein Gegner aus. Somit blieb hier verdient der 3. Platz.

Das war ein tolles Erlebnis auch für die beiden Trainer und Betreuer. Es war sehr schön zum Team zu gehören. An diesem Tag passte einfach alles. Auch die Verletzung von Ines lies alle nur noch mehr zusammen rücken. Das ganze Paket führte zum Erfolg.

Herzlichen Glückwunsch!

Ü30-Team

Tolles Ü30-Team und immer mit Spass dabei!

Harzi lässt nicht mehr locker Deutscher Meister: Hartmut Schröder

Das war echt ne Meisterleistung von Harzi!